Foto: Tomás Wagner

Begrüßung zum Patrozinium, Dr. Hanno Fierdag

Sehr geehrter Herr Erzbischof,
liebe Mitglieder des Vorstands des Diözesanrates,
liebe Pfarreimitglieder aus den Gemeinden und Orten kirchlichen Lebens,
sehr geehrte Damen und Herren,

ganz herzlich möchte ich Sie im Namen des Pfarreirates unserer Pfarrei Heilige Drei Könige hier auf dem Sportplatz von St. Christophorus begrüßen. Wir haben heute doppelten Anlass zur Freude und zur Feier. Geplant war diese Andacht als Corona-kompatible Feier des Patronatsfestes.

Schon Jahre vor dem Prozess „Wo Glauben Raum gewinnt“ haben sich die drei Pfarreien St. Clara, St. Christophorus und St. Richard gemeinsam auf den Weg gemacht, um im Norden von Neukölln lebendige Pastoral zu leben. Im Rahmen des Prozesses ist daraus die neue Pfarrei entstanden. Wie die drei Könige mussten sich drei Pfarreien mit ihren unterschiedlichen Kulturen, Geschichten und Übungen aufeinander einlassen. Einiges, was lieb geworden war, musste auf dem Weg zurückgelassen werden. Das war nicht immer einfach. Aber: Wir haben auf dem Weg auch den heiligen Geist wirken sehen. Etwa als es um die umstrittene neue Gottesdienstordnung oder um den Namen der neuen Pfarrei ging. Schließlich konnten wir vor etwa einem Jahr einen wunderbaren Gründungsgottesdienst der neuen Pfarrei in der Sporthalle der Marienoberschule feiern.

Das erste Jahr als gemeinsame Pfarrei war in vielerlei Hinsicht ein Besonderes. Wir alle kennen die Situation, wenn man sich auf ein neues Miteinander einstellen muss: Ob es bei der Einschulung, beim Einzug in die neue WG, am neuen Arbeitsplatz oder bei der Heirat war. Auch wenn jedem Anfang ein Zauber innewohnt, gibt es immer auch Übergangsschwierigkeiten. Dabei sind wir dankbar, dass in diesem Zusammenhang die Funktion des Verwaltungsleiters geschaffen wurde, wenn auch der Wechsel im vergangenen Jahr eine zusätzliche Herausforderung darstellte.

Dann kam auch noch Corona dazu, eine Krone, auf die wir gerne verzichtet hätten. Daher hatten wir uns im vergangenen Jahr den unterschiedlichsten Herausforderungen zu stellen. Diese übten einen gewissen Erneuerungsdruck aus und man kann sagen, wir sind nach wie vor auf dem Weg und auf der Suche. Vieles hat sich entwickelt und vieles ist neu geworden: neue Gottesdienstformen, neue Impulse in der Jugendarbeit, neue Ansätze bei der Außendarstellung und Öffentlichkeitsarbeit, neue Formen sozialen Engagements wie zB die mobile Essensausgabe an Bedürftige. All das wäre nicht möglich ohne die Hauptamtlichen, deren Engagement, Offenheit, deren Impulse und Standhaftigkeit. Dafür möchte ich an dieser Stelle einmal ausdrücklich Danke sagen.

Foto Tomás Wagner

Ehrenamtliches, soziales Engagement ist auch der zweite Anlass unserer heutigen Feier. Wir freuen uns sehr und sind auch ein wenig stolz, dass unser „Forum Asyl“ den Drei-Königs-Preis des Diözesanrats erhält.

Mit diesem Preis wird ein nicht selbstverständliches, überaus wichtiges, soziales und ehreamtliches Engagement gewürdigt. Damit werden Lob und Dank dafür zum Ausdruck gebracht, dass sich Menschen ganz im Sinne Jesu für die Schwachen und Ausgegrenzten einsetzen. Allerdings ist die Würdigung nicht alles: Dieser Preis sollte uns auch Ansporn sein.

Die Pfarrei lebt vom Engagement; die gesamte Kirche lebt vom Engagement. Wenn wir die gemeinsamen Werte und das gemeinsame Ziel mn Auge behalten, bin ich sicher, dass wir die Herausforderungen meistern werden, sowohl die Herausforderungen der neuen Pfarrei als auch die gesellschaftlichen Herausforderungen, die noch auf uns zukommen. Eine WG, ein Arbeitsplatz, eine Ehe funktionieren vor allem, wenn sie auf gemeinsamen Werten und Zielen beruhen. In diesem Sinne wünsche ich uns und bin zuversichtlich, dass wir eine gute Zukunft vor uns haben, in der wir einen kleinen Baustein zur Verbesserung der Welt beitragen können.

Impressionen in Bildern

Fotos: Tomás Wagner

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